Westfalia Big Band mit City-Treff-Glanzleistung
Interview mit dem Orchesterchef Hans-Josef Piepenbrock
Seit 20 Jahren ein Orchester der Spitzenklasse, das nicht nur in der ostwestfälischen Region seinesgleichen sucht: Was die Westfalia Big Band am Vatertag den Besuchern beim City-Treff bot, übertraf die Erwartungen der rund 1500 Fans bei weitem. Tosender Applaus nach einem durch und durch professionellen Showauftritt und immer wieder Rufe nach Zugaben machten einmal mehr deutlich, wie sehr sich dieses Orchester in den vergangenen Jahren entwickelt hat.
Herr Piepenbrock, 20 Jahre Westfalia Big Band und Sie scheinen immer besser zu werden...
Vielen Dank für das Kompliment. Meine Musiker und ich versuchen natürlich immer weiter an uns zu arbeiten. Spätestens dann, wenn man kaum oder gar nichts mehr an sich tut, gibt es keine positive Entwicklung mehr, und dann hat man eigentlich schon verloren.
Beim heutigen Konzert haben Sie wieder einmal junges wie älteres Publikum begeistert. Kaum einer anderen Band gelingt dies.
Die musikalisch-stilistische Vielseitigkeit war immer Konzept meiner Band; schon damals in den 80-er Jahren habe ich großen Wert auf ausgewogene Programme gelegt. Seit einigen Jahren arrangiere ich aktuelles Gesangsprogramm für unsere Solisten Tina, Susan, Frank und Michael.
Ihre hervorragenden Sänger überzeugten heute in einer stimmlich sehr eindrucksvollen Weise mit einem - wie Sie es ankündigten - "Lied über die Freundschaft".
Ja, richtig. "That's what friends are for" ist uns seit unserer CD-Einspielung zu einem treuen Begleiter für unser Publikum geworden. Es geht in diesem Song um das Thema Freundschaft, und wirklich gute Freundschaften sind ja außerordentlich wichtig im Leben, vor allem auch unter Musikern. Ich meine, dass mir viele meiner Musiker mittlerweile zu guten Freunden geworden sind.
Als Betrachter Ihrer Vorstellung hat man tatsächlich das angenehme Gefühl, es geschieht mehr als nur das Abspulen von Musik.
Musikhören wie Musikmachen soll schließlich Spass machen. Unsere Musik ist keine ernste Angelegenheit. Wenn hinter der Bühne unter den Musikern und der technischen Crew alles stimmt, kann auf der Bühne mit Freude musiziert werden, und diese Freude überträgt sich schnell auf das Publikum.
Das Publikum nimmt nicht nur wahr, wie sehr Ihnen die Musik Spaß macht, auch wie gut ausgebildet ihre Mannschaft ist.
Das musikalische Handwerk sollte schon jeder Musiker einbringen, es ist gewissermaßen Grundvoraussetzung.
Vielleicht ist dieses einer der Gründe, warum Ihre international besetzte Band gerade in Musikerkreisen so angesehen ist, weil Sie ein hohes Maß an Qualität garantieren?
Das will und muss ich auch garantieren, denn ohne eine solide, gute musikalische Ausbildung geht es bei uns nicht, weil die ausschließlich handgemachte Musik und die vielen Künstlerbegleitungen dieses einfach voraussetzen.
Howard Carpendale, Claudia Jung, Bill Ramsey, Wencke Myhre, Chris Roberts, ...die Liste der Stars ließe sich beliebig fortsetzen, sicher eine interessante Arbeit?
Immer wieder eine große Herausforderung, der wir uns sehr gern stellen. Viele persönliche Dankesworte der Künstler, Veranstalter und Agenturen sind für uns Ansporn und Motivation, es besonders gut zu machen.
Herr Piepenbrock, Sie sind als musikalischer Leiter, als Schreiber Ihrer Musik, als Manager und Organisator Motor Ihrer Big Band. Sicher kein gewöhnlicher Arbeitstag. Wie halten Sie sich fit und was hält Sie so jung?
Ganz einfach: Es ist die Musik, die mich immer wieder antreibt und die mir sehr viel bedeutet. Wenn es meine Zeit erlaubt, suche ich sportlichen Ausgleich. Und es gibt natürlich Menschen, die mir wichtig sind in meinem zeitlich sehr begrenzten Privatleben.
Wir danken Ihnen sehr herzlich für das Gespräch und wünschen Ihnen und Ihrem Orchester für die Zukunft noch viele schöne Sternstunden - so wie heute bei Ihrem großartigen Showauftritt.
Die Musik hält ihn jung: Hans-Josef Piepenbrock, Chef des renommierten Showorchesters Westfalia Big Band.
|